Malta – Englischkurs im schwimmenden Museum
Die Inselgruppe von Malta ist heute der kleinste Staat der EU und hat seit 2008 den Euro (€) als Zahlungsmittel eingeführt. Bewohnte Inseln sind Malta, Gozo und Comino. Erst seit 1964 ist dieses Land von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen worden und noch heute ist die Republik Mitglied im Commonwealth of Nations. Passend dazu ist Englisch neben der semitischen Sprache Maltesisch (Malti) die zweite Amtssprache. Neben diesen beiden Sprachen ist auch Italienisch weit verbreitet.
Im Internet erkennt man Seiten aus Malta an der Endung .mt, sein Kfz-Kennzeichen ist M. Die Inseln sind flach und nicht besonders groß, sie sind ein Überbleibsel einer Landbrücke zwischen Europa und Afrika. Der höchste Punkt ist der Ta´Dmejrek mit 253 m. Die Inseln sind sehr dicht besiedelt und stark zerbaut.
Auch die Farbe Grün ist aufgrund der Wasserknappheit der Insel nicht stark vertreten. Der Wasserbedarf der Bevölkerung wird durch Import von Trinkwasser aus dem Ausland und Meerwasserentsalzungsanlagen gedeckt. Obwohl es trocken ist, hat Malta einen ganz besonderen Reiz. Es ist eine Mischung aus britischem, italienischem und arabischem Flair. Dazu findet man viel historische Zeugen der verschiedenen Herrscher der Inseln: Araber, Normannen, den Kreuzrittern und den Briten.
Klima und Geografie
Die Infrastruktur ist gut und so kann man mit einem dichten Busnetz die Insel Malta gut erkunden. Wer in Malta einen Mietwagen anmietet, sollte wissen, dass in Malta Linksverkehr herrscht und die Straßen aufgrund der dichten Bebauung oft sehr eng sind. Auch ist die Fahrweise der Einheimischen sehr „pragmatisch“ und wenn zwei Autos nicht aneinander vorbeikommen wird so lange gewartet bis einer nachgibt. Das kann sich je nachdem in die Länge ziehen und ein Hupgefecht auslösen. Man braucht also gute Nerven.
Das Klima auf Malta ist subtropisch und relativ trocken. Die meisten Niederschläge fallen zwischen November und Januar. Beste Reisezeit sind die Monate April und Mai im Frühjahr, im Herbst noch September und Oktober. In diesen Monaten ist es nicht ganz so heiß bzw. nicht sonderlich regnerisch. Malta hat viele Vorzüge, ist aber sicher kein El-Dorado für Badefreunde. Sandstrände sind selten, sein Handtuch wird man eher auf hartem Felsen ausbreiten müssen. Die Ramla Bay auf Gozo, außerdem Marsascala, Mellieha und die Golden Bay sind da eine der wenigen „sandigen“ Ausnahmen. In St. Julian´s findet man ebenfalls eine kleine Sandbucht. Sliema hat einen gut besuchten Felsstrand, wo kleine Leitern ins Wasser führen. Die Golden Bay und die Mellieha Bay sind die beliebtesten Strände.
Sehenswürdigkeiten
Valletta, die Hauptstadt Maltas gehört zum Weltkulturerbe. Sie wurde von den Kreuzrittern gebaut und noch heute erkennt man die alte Festungsstadt.
Das Archäologische Nationalmuseum ist in der Auberge de Provence untergebracht, bekannt ist auch der Großmeisterpalast, wo einst die Oberhäupter des Ordens residierten. Er ist heute Sitz des Parlaments und des Staatspräsidenten. Er kann besichtigt werden und zeigt die historischen Empfangssäle, Wandteppiche und im Palace Armoury ein Museum mit Rüstungen und allerhand historischer Waffen.
An der Nordspitze Vallettas befindet sich das früher der Verteidigung dienende Fort St. Elmo. Dieses Fort erwies sich bei der Osmanischen Belagerung als nützlich, heute kann man hier das National War Museum besuchen und das George Cross, dass auch auf der Flagge Maltas zu sehen ist besichtigen. Dieser Orden wurde der damaligen Kolonie von den Briten für ihre Tapferkeit im Zweiten Weltkrieg verliehen.
In Valletta findet man wie überall im Land einige Kirchen und Kathedralen, wie die St. John´s Cathedral. Die Malteser sind auch heute noch ein sehr katholisches Volk und die Kirchen sind in der Regel nur mit angemessener Bekleidung zugänglich. In der Regel wird man immer einen Stadtteil oder Dorf finden, wo gerade eine Festa, das Fest des jeweiligen Kirchenpatrons gefeiert wird. Dann werden die Kirchen und die Straßen mit Fahnen und Blumen geschmückt. Musikkapellen und Feuerwerk, sowie Prozessionen dürfen nicht fehlen.
Eine der wenigen Grünanlagen in Valletta
Nennenswerte Grünanlagen findet man in Valletta nur in den Barrakka Gardens oberhalb des Grand Harbour. Gute Einkaufsmöglichkeiten findet man in der Republic Street. Obwohl Valletta die Hauptstadt ist, sind die größeren Orte Maltas durch die dichte Besiedlung alle irgendwie miteinander verwachsen. Weitere Orte sind u.a. Birkirkara, Sliema, Marsascala, Mdina, Mosta, Qormi und Rabat.
Sliema bietet sich am ehesten für eine Shopping-Tour an. Außerdem steht hier noch das Tigne Fort, das einst die Johanniter zur Verteidigung dieses Küstenabschnitts genutzt haben.
Mdina, die älteste Stadt war lange die Hauptstadt Maltas. Hier befindet sich heute noch die einzige römisch-katholische Kathedrale. Mdina ist damit auch der Bischofssitz. Sehenswert ist ferner das Victoria Gate, welches früher die einzige Zugangsmöglichkeit in den Ort bot.
Nicht weit entfernt von Mdina liegt Rabat. Die verwinkelten Gässchen zeugen noch heute davon, dass der Ort unter den Arabern die Aufgabe des Basarviertels innehatte. Nicht weit weg davon findet man die St. Paul’s und St. Agatha´s Catacombs, frühchristliche Grabanlagen.
Marsascala ist bekannt für seinen Hafen, der sich nachts hell erleuchtet zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Der Nachbarort Marsaxlokk ist ein eher verschlafenes Fischerdorf und bekannt für die bunt bemalten Fischerbote mit dem phönizischen Auge am Bug. Der Sonntagsmarkt des Ortes ist ebenfalls ein Anziehungspunkt. In der Nähe befindet sich der St. Peter´s Pool, eine besonders bei Einheimischen beliebte Badebucht. In dem klaren Wasser lässt sich gut schnorcheln und kleine Fischarten entdecken.
Im südlichen Teil Maltas findet man auch die Tempelanlagen von Tarxien mit prähistorischen Opfersteinen und einer Figur der Fruchtbarkeitsgöttin. Das Hypogäum (Begräbnisstätte mit Labyrinth) kann nur bei rechtzeitiger Voranmeldung besichtigt werden.
Im Nordwesten Maltas findet man in der Anchor Bay den kleinen Vergnügungspark Popeye Village. Der Park ist entstanden aus der Filmkulisse für den Film Popeye (1980).
Gozo, die kleine und etwas grünere Schwester Maltas sollte man mindestens mit einem Tagesausflug einplanen. Sehenswert ist hier Ggantija, eine weitere Tempelanlage und Calypso´s Grotto. Wer die Irrfahrten des Odysseus kennt, weiß dass die Nymphe Kalypso hier den griechischen Helden sieben Jahre lang festgehalten hat. Gozo nennt man daher auch die Insel der Kalypso. Der Hauptort von Gozo, heißt Victoria. Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählen die Zitadelle (erbaut auf den Ruinen eines römischen Juno-Tempels) mit Museum und schöner Aussicht auf die Insel, sowie die reich ausgestatte Kathedrale Santa Marija und die Basilika San Gorg.
Die Blaue Lagune von Comino
Auf Comino gibt es eine Blaue Lagune die mit dem Boot zugänglich ist. Hier kann man tauchen, schnorcheln und Sonne tanken. Die Vegetation ist allerdings mit Thymian und einigen Sträuchern recht spärlich, jedoch entschädigt das klare Wasser durch seine herrlichen Farblichtspiele.
Fazit
Wer sich für prähistorische Plätze und die Geschichte des Mittelmeerraumes interessiert, dem wird auf Malta nicht langweilig werden. Für Sprachreisen ist die Insel aufgrund der offiziellen Stellung des Englischen ebenfalls prädestiniert. Badeurlaub kommt zwar nicht zu kurz, ist aber sicher nicht die Stärke Maltas. Ein interessantes Nachtleben wird u.a. in St. Julian´s und anderen Touristenorten geboten. Zahlreiche Pubs, Restaurants, Bistros und Discos bieten nahezu für jeden Geschmack das Richtige. Auswandern nach Malta kann auch eine gute Alternative sein.
Auf jeden Fall eine Reise wert!
Weitere Informationen zum Auswandern nach Malta finden Sie hier:
General, sporting, and business news for Malta and the surrounding region: Times of Malta
The Malta Independent online: Malta Independent
Malta’s News Portal: Malta Today