Portugal – die melancholischen Südländer
Portugal liegt gemeinsam mit dem größeren Nachbarn Spanien auf der Iberischen Halbinsel. Es grenzt in Norden und Osten an Spanien, wohin gegen es im Westen und Süden vom Atlantischen Ozean begrenzt wird. Portugal ist etwas größer als Österreich oder Ungarn und hat auch etwas mehr Einwohner. Zu Portugal gehören außerdem die Azoren und Madeira.
Portugal ist heute eine parlamentarische Republik und Mitglied der EU und NATO. Auch der Eurozone haben sich die Portugiesen angeschlossen. Die Portugiesen wurden als Seefahrervolk schnell zu Kolonialherren.
Auch heute noch leben einige Zuwanderer aus diesen Gebieten, wie Angola, Brasilien, Kap Verde und Mosambik in Portugal. Andererseits sind viele Portugiesen auch in andere Länder ausgewandert. Zielländer waren Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Nordamerika.
Trotzdem ist die Bevölkerung in Portugal recht homogen, die meisten von ihnen sind außerdem römische Katholiken. Die Portugiesen sind relativ gläubig, ein bekannter Wallfahrtsort ist Fátima. Drei Hirtenkinder wollen hier 1917 die Hl. Jungfrau Maria gesehen haben. Amtssprache in Portugal ist das Portugiesische, eine romanische Sprache.
Wenn man den Klischees glauben darf, so sind die Portugiesen melancholischer und ruhiger als Spanier oder die lebensfrohen Italiener. Diesen Ruf haben sie insbesondere dem Fado zu verdanken, einer traditionellen Musikform, die aus einer Mischung traditioneller portugiesischer Musik mit den Rhythmen der afrikanischen Sklaven entstanden ist. Wir haben die Portugiesen übrigens als angenehm empfunden, etwas zurückhaltend, freundlich und hilfsbereit. Nicht ganz so überdreht und euphorisch wie vielleicht andere Südländern, aber trotzdem gut gelaunt. Von der Mentalität her, werden Sie sicherlich im Normalfall keine Probleme in Portugal haben.
Aber nicht nur wegen der angenehmen Art der Menschen hat Portugal eine guten Ruf als Reiseziel. Reisen nach Portugal eignen sich besonders für einen Erholungsurlaub und bieten außerdem tolle Landschaften. Am meisten besucht ist die Algarve im Süden des Landes, wobei auch der grüne Norden um die Stadt Porto nicht minder reizvoll ist. Die Algarve hat sowohl bizarre Steilküste, als auch Sandstrände und Lagune zu bieten. Die Küste ist daher immer interessant und bildet abwechslungsreiche Variationen. Wenn Sie ohne eigenen Wagen per Flugzeug anreisen, sollten Sie ein Angebot mit Mietwagen bevorzugen. Mit dem Mietwagen lassen sich die Küstenorte und Regionen hervorragend erkunden.
Lissabon, oder Lisboa, wie die Portugiesen ihre Hauptstadt nennen, ist das ideale Reiseziel für einen Städtetrip. Die Region ist nicht nur die wohlhabendste Region des Landes, sondern auch das politische und kulturelle Zentrum. Die Stadt hat sehr viele Museen und Theater zu bieten. Besondere Sehenswürdigkeiten sind auch der Torre de Belem, ein Wachturm und das Hieronymus-Kloster (Mosteiro dos Jeronimos), die beide zum Weltkulturerbe des UNESCO gehören. Im Kloster befinden sich Königsgräber und die Grabstätte des bekannten Seefahrers Vasco da Gama. Das Padrão dos Descobrimentos erinnert an Heinrich des Seefahrer. Die bekannteste Kirche ist die Catedral Sé Patriarcal. Das Museu Calouste Gulbenkian ist das wichtigste Kunstmuseum Lissabons. Aqueduto das Águas Livres, ein Aquädukt zieht sich 19 km lang und reicht bis in den Stadtteil Amoreiras hinein. Das Ozeanarium der Stadt heißt Oceanário de Lisboa und ist das zweitgrößte der Erde. Das höchste Bauwerk Portugals ist übrigens der Torre Vasco da Gama, ein Aussichtsturm von 145 m Höhe.
Auswandern nach Portugal ist eine gute Alternative zu Spanien, jedoch sollte man Portugiesisch beherrschen und auch sonst Land und Leute gut kennen.